Die nach Immanuel Kant benannte Baltische Föderale Universität (IKBFU) organisierte gemeinsam mit dem Koch-Metschnikow-Forum und der Stiftung Königsberg ein internationales Symposium über aktuelle hämatopoetische Stammzelltechnologie und –therapie, das am 20. und 21. April 2018 in Kaliningrad stattfand. Anlass für das Symposium war die vor 150 Jahren veröffentlichte Erkenntnis des Königsberger Pathologen Ernst Neumann, dass das Knochenmark das zentrale Organ für die Blutbildung darstellt sowie sein Postulat der Existenz einer hämatopoetischen Stammzelle, aus der sich alle Blutkörperchen durch zunehmende Differenzierung entwickeln.
Diese Erkenntnisse hatten und haben unsere Kenntnisse über die Erkrankungen des blutbildenden Systems entscheidend verbessert und sind die Basis heute angewandter Therapieverfahren, speziell der Stammzelltransplantation.
Russische und deutsche Referenten, speziell aus der Charité Universitätsmedizin Berlin, berichteten über aktuelle Therapieverfahren mit Stammzellen. Die Gestaltung des wissenschaftlichen Programms lag auf deutscher Seite in den Händen des Leiters der Sektion Onkologie (KMF), Prof. Dr. med. Klaus-Peter Hellriegel.
Das Symposium diente dem Austausch der Kenntnisse und Erfahrungen bei allogener und autologer Stammzelltransplantation und neuen Verfahren der Zell-Therapie, insbesondere dem z.Z. weltweit diskutierten Thema der Verwendung chimärer Antigenrezeptoren (CARs).
Indikationen und Verfahrenstechniken befinden sich in einer kontinuierlichen Weiterentwicklung und machen den medizinischen Erfahrungsaustausch unumgänglich. In diesem Sinne wurde als eines der Ergebnisse des Symposiums eine künftige Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen für Stammzelltransplantation des Russischen Nationalen Medizinischen „Almazov“-Forschungszentrums und der Charité vereinbart.
Die auf dem Deutsch-Russischen Gesundheitsabkommen von 2010 und auf den Vereinbarungen zwischen der Russischen Akademie der Wissenschaften, der Charité und dem Koch-Metschnikow-Forum von 2016 fußende Veranstaltung wurde durch die Beteiligung des Generalkonsuls der Bundesrepublik Deutschland in Kaliningrad, Herrn Dr. Michael Banzhaf, und des Gesundheitsministers der Region Kaliningrad, Herrn Dr. Alexandr Kravchenko, gewürdigt, die Grußworte sprachen.
Unser großer Dank und Anerkennung gilt dem Auswärtigen Amt für die finanzielle Unterstützung der Veranstaltung im Rahmen des Programms "Ausbau der Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft in den Ländern der Östlichen Partnerschaft und Russland", ohne die das Projekt nicht zustande gekommen wäre.
Auch möchten wir dem Vorsitzenden der Stiftung Königsberg, Herrn Prof. Dr. Klaus Weigelt, sowie dem Rektor der IKBFU, Herrn Prof. Dr. Andrej Klemeschew und seinem Team für das unermüdliche Engagement bei der professionellen Mitorganisation und Koordination, für den herzlichen Empfang und reibungslosen Verlauf der Veranstaltung danken.