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05.10.2020



Düsseldorfer Professor auf Lehrstuhl in Medizinischer Universität in Rußland berufen

Prof. Hahn, Vorsitzender des KMF, verliest den Text der Urkunde für Prof. Mau Prof. Hahn, Vorsitzender des KMF, verliest den Text der Urkunde für Prof. Mau

Seine Berufungsurkunde zum Ordentlichen Professor der Baschkirischen Staatlichen Medizinischen Universität in Ufa, Hauptstadt der Republik Baschkortostan in der Russischen Föderation, nahm der frühere Lehrstuhlinhaber für Statistik und Biomathematik in der Medizin der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und Mitglied des KMF, Universitätsprofessor Dr. rer. nat. habil. Jochen Mau, am 15. September in Berlin entgegen. Der Biomathematiker wird an der russischen Hochschule einen neuen Lehrstuhl für Medizinische Kybernetik aufbauen und die gleichnamige Abteilung leiten.

Da der Festakt wegen der Corona-Pandemie nicht in Ufa stattfnden konnte, überreichte Prof. Dr. med. Dr. h.c. mult. Helmut Hahn, Vorsitzender des Koch-Metschnikow-Forums, das sich für die deutsch-russische Zusammenarbeit in der Medizin engagiert, als Ausländisches Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften in deren Auftrag die Urkunde.

In seiner Laudatio betonte Professor Hahn, wie wichtig es gerade in dieser Zeit schwieriger politischer deutsch-russischer Beziehungen sei, die Kontakte zwischen beiden Ländern in allen zivilgesellschaftlichen Bereichen aufrecht zu erhalten und auszubauen. Er verwies insbesondere auf das gerade zu Ende gegangene Jahr der Deutsch-Russischen Hochschulkooperation und nannte die Berufung von Professor Mau ein weiteres Beispiel für diese erfolgreiche Zusammenarbeit.

Im Namen des Russischen Botschafters gratulierte Botschaftsrat Wadim Danilin dem neu berufenen Professor zu der interessanten Aufgabe an der renommierten Universität und sprach die Erwartung aus, daß seine Tätigkeit in Ufa einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der medizinischen Wissenschaft in Russland wie auch in Deutschland leisten werde.
In seinem Festvortrag verwies Professor Mau darauf, dass Fragen der Kybernetik des Körpers ein in der Medizin bislang wenig erforschtes, weil hochkomplexes, aber deshalb auch langfristig ergiebiges Arbeitsfeld für den begabten wissenschaftlichen Nachwuchs seien.

„Ich habe vor sechs Jahren begonnen, die physiologischen Prozesse im Körper mit dem Auge eines Ingenieurs zu betrachten, als ob ein Stahlwerk oder ein Flugzeugträger als Ganzes automatisiert werden solle“, so der Mathematiker, „und sah sehr schnell, daß Krankenhäuser nach der Anatomie, aber nicht nach der funktionellen Zusammenarbeit der Organe strukturiert sind, denn offensichtlich bilden Nervensystem und Hormonsystem eine untrennbare Einheit für die Steuerung aller Körperfunktionen, und Eingriffe in diese Regelkreise sind daher immer Eingriffe in das Zusammenwirken aller Teile des Körpers” - das sei zwar keine neue Perspektive, aber es fehle eine ganzheitliche Theorie und es fehle das ganzheitliche Handlungswissen. Hierbei sei eine internationale Zusammenarbeit bei der Datenerfassung und -auswertung von großer Bedeutung. "Gesundheit und gute Medizin defnieren sich nur lokal", sagt der Medizinprofessor, "an der Person in ihrem Lebensumfeld, und um die Bandbreite der Unterschiede auf dem gesamten eurasischen Kontinent zu erfassen, bietet der Ausschnitt auf dem russischen Territorium, von Kaliningrad bis Wladiwostok - mit Ufa quasi in der Mitte -, optimale Voraussetzungen für die Entwicklung und erste Erprobung von wirklich transkontinentalen Konzepten."

„Ich bin der Russischen Akademie der Wissenschaften sehr dankbar“, so der Wissenschaftler, „für
die Aufgeschlossenheit gegenüber meinen Vorstellungen und für die Möglichkeit, sie in der Medizinischen Universität in Ufa umzusetzen. Ich erwarte, dass wir gemeinsam zu nützlichen Ergebnissen für die Medizin kommen werden“, zeigte sich Mau überzeugt.
Wegen der aktuellen Reisebeschränkungen wird Prof. Mau zunächst von Deutschland aus arbeiten.

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