Von Dr. Jörg Ströbel, Vortand der sanoris-Stiftung und Leiter der KMF Sektion Medizintechnik
Am Rande der deutsch-russischen Konferenz "Molecular Basis of Infections" Mitte Juni in Novosibirsk kamen – auf Initiative der in Nürnberg beheimateten Sanoris-Stiftung und der Efforma Concepts GmbH & Co. KG – zahlreiche Vertreter von Wirtschaft und Politik zusammen. Gemeinsam mit Unternehmen der Region diskutierten sie im Rahmen eines "Runden Tisches" Potenziale, die in Kooperationen des Wirtschaftsraums der Europäischen Metropolregion Erlangen-Nürnberg und Novosibirsk liegen.
Aus Politik und Wirtschaft von deutscher Seite vertreten waren Dr. Ingo Friedrich, stellvertretender Vorsitzender der CSU, Axel Eisele, Repräsentant der Stadt Nürnberg, Udo Simon, Vorsitzender des Stiftungsrates der sanoris-Stiftung und Dr. Jörg Ströbel, Vorstand der Sanoris-Stiftung sowie Leiter der Sektion Medizintechnik des Koch-Metschnikow-Forums (KMF).
Hauptthema des Runden Tisches aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaftsvertretern auch aus der Region war der Dialog über Innovationen in der Medizin und im Gesundheitswesen. Es bestand Einigkeit, dass die Zusammenarbeit der Region Novosibirsk und der Europäischen Metropolregion Nürnberg grundsätzlich auf den drei Ebenen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik aufbauen soll.
Beide Seiten identifizierten interessante Schnittmengen und erkannten die entscheidende Bedeutung des Aufbaus adäquater Strukturen sowohl im kommunalen als auch im Bereich der Industrie und Wirtschaft. Eines der wesentlichen Ziele der russischen Seite ist die Errichtung von modernen Krankenhäusern und Kliniken. Neben den Leistungen eines Krankenhauses soll sowohl der Prävention als auch der Krankenpflege und Nachsorge besondere Beachtung geschenkt werden.
Das Koch-Metschnikov-Forum möchte weiterhin die Zusammenarbeit im Gesundheitswesen entsprechend dem bilateralen Abkommen zur Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Russland im Gesundheitswesen vom 15. Juli 2010 (Jekaterinburg) intensivieren und von dieser Seite aus dazu beitragen, dass wissenschaftliche Erkenntnisse zeitnah und effizient auch in wirtschaftliche Lösungen umgesetzt werden.
In dieses Vorhaben passte die Unterzeichnung der Absichtserklärung zur weiteren Zusammenarbeit zwischen KMF und der Oblast Novosibirsk durch die Gesundheitsministerin der Region, Dr. Krawtschenko, und Prof. Dr. Helmut Hahn, Vorstandsvorsitzender des KMF. Hierin wird festgehalten, dass die Oblast Nowosibirsk als Modellregion der Zusammenarbeit im Gesundheitswesen ausgebaut werden soll. Dieser Schritt beruht auf den langjährigen Vorarbeiten des KMF in Nowosibirsk, insbesondere den Vorleistungen des KMF-Mitglieds Korneli, Unger und Partner und den Projekten des KMF (zwei große Kongresse, zahlreiche Visiten und Aufbau von Verbindungen, z.B. zum Bundesland Sachsen und zum Bundesgesundheitsministerium).
Die Teilnehmer des Runden Tisches wollen eine Arbeitsgruppe ins Leben rufen, deren Teilnehmer bilaterale Projekte auswählen und koordinieren. Vertreter der Stadt Nürnberg, der sanoris-Stiftung und der Efforma Concepts GmbH & Co. KG werden zur Struktur der Nürnberger Arbeitsgruppe(n) einen Vorschlag ausarbeiten. Dieser Vorschlag wird mit Vertretern der Kommune Novosibirsk diskutiert und detailliert. Nach der Ausarbeitung einer Grundstruktur wird ein russischer Vertreter das Business Support Center in Nürnberg nutzen, um weitere Maßnahmen zu entwickeln.
02.09.2011