Studiengang Public Health an der Metschnikow-Akademie

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06.06.2011



Studiengang Public Health an der Metschnikow-Akademie

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Von Dr. med. PH Timo Ulrichs, Leiter der Tuberkulosesektion des KMF

Die Metschnikow-Akademie ist schon seit vielen Jahren einer der wichtigsten wissenschaftlichen Partner des KMF. Neben bilateralen Kooperationsprojekten v.a. zur Tuberkulosekontrolle wurde bereits eine ganze Anzahl wissenschaftlicher Fachkonferenzen, Meetings, Symposia und Kongressen organsiert.

Unter diesen ragt ganz besonders die Koch-Metschnikow-Konferenz im Herbst 2008 heraus, die anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Nobelpreisverleihung an Paul Ehrlich und Ilja Metschnikow stattfand.

Bei den Projekten zur Epidemiologie und Diagnostik der Tuberkulose mit russischen Partnern in Westsibirien, Moskau und St. Petersburg wurde vielfach der Wunsch geäußert, Fortbildungsveranstaltungen auf dem Gebiet der Infektionsepidemiologie und Public Health zu organisieren.  Die Tuberkulosesektion des KMF hat deshalb im Dezember 2009 ein Seminar für Postgraduierte und Studierende an der Metschnikow-Akademie durchgeführt, in enger Kooperation mit der Fakultät für Gesundheitswissenschaften (Prof. A. Krämer) und mit finanzieller Unterstützung der Modernisierungspartnerschaft. 

Das Seminar fiel zeitlich zusammen mit Bemühungen der Metschnikow-Akademie, die Public-Health-Ausbildung wiederzubeleben und einen Master-of-Public-Health-Studiengang (MPH) einzurichten. Initiatoren des Studienganges sind Prof. Chastchin, Frau Prof. Zueva und Dr. Vasiliev (International Department). Anlässlich des Seminars wurde seitens KMF und Universität Bielefeld eine Unterstützung beim Aufbau des MPH-Studienganges angeboten, und direkt im Anschluss konnte ein Student des Probesemesters zum wissenschaftlichen Austausch nach Bielefeld eingeladen werden.

Außerdem wurde ein dreiseitiger „Agreement letter“ vorbereitet (KMF, Metschnikow-Akademie und Universität Bielefeld), in dem neben einer wissenschaftlichen Zusammenarbeit auch eine Kooperation beim Aufbau des MPH-Studienganges vereinbart wurde.

Die deutsch-russische Zusammenarbeit beim Aufbau des Studienganges in Public Health ist einmalig und könnte Signalwirkung auf andere universitäre Partnerschaften haben, Ähnliches zu initiieren. In der internationalen Zusammenarbeit werden Public-Health-Aspekte zunehmend wichtiger, und eine sinnvolle wissenschaftliche und strukturell-institutionelle Vernetzung kann dazu beitragen, v.a. Infektionskrankheiten besser zu kontrollieren. Nationale Public-Health-Experten sind Ansprechpartner für bilaterale Kooperationsprojekte, aber auch für supranationale Institutionen wie die Weltgesundheitsorganisation oder internationale Forschungsverbünde. Ihre qualitätsgesicherte Ausbildung muss daher im Interesse aller liegen. Es ist geplant, den neuen Studiengang an der Metschnikow-Akademie in Zusammenarbeit mit der ASPHER (Association of Schools of Public Health in the European Region) akkreditieren zu lassen.

Neben der Metschnikow-Akademie sollen weitere medizinische Hochschulen und Universitäten in Russland und anderen Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion als Partner für eine gemeinsame Organisation der Public-Health-Ausbildung gewonnen werden. Als nächstes sind anlässlich einer Veranstaltung im Rahmen des deutsch-russischen Jahres der Wissenschaft, Bildung und Innovation Gespräche mit der Burdenko-Akademie in Voronesh geplant.

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