Würdige Auftaktveranstaltung der Leopoldina in Novosibirsk

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02.09.2011



Würdige Auftaktveranstaltung der Leopoldina in Novosibirsk

Von Prof. Dr. Jutta Schnitzer-Ungefug
* siehe unten * siehe unten

Die Auftaktveranstaltung der Leopoldina im Rahmen des Deutsch – Russischen Jahres für Bildung, Wissenschaft und Innovation bildete am 14. und 15. Juni in Novosibirsk die Deutsch – Russische Konferenz „Molecular Basis of Infection“. Inhaltlich gestaltet haben die Konferenz Professor Jörg Hacker ML, Leopoldina – Präsident, Professor Kozloff, Vizepräsident des Sibirischen Zweiges der Russischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften (RAMS), Professor Dr. Chakraborty, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Gießen /Marburg sowie der Vorsitzende des Koch – Metschnikow – Forums, Professor Dr. Helmut Hahn. Sie geht auf eine Initiative von Prof. Kozloff und von Prof. Hahn zurück.

Die gemeinsame Tagung des Koch-Metschnikow-Forums und der Russischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften, sibirische Abteilung, fand in einem äußerst repräsentativen Konferenzraum im Stadthaus von Novosibirsk statt. Die Schwerpunkte der Tagung bildeten Themen wie Tuberkulose und Virologie. Es waren zahlreiche hochrangige Wissenschaftler aus Deutschland angereist.

Im Rahmen der Feierlichen Eröffnung der Tagung überbrachte Herr Titkov die Grüße des Oberbürgermeisters der Stadt Novosibirks, Dr. V. F. Gorodetskyi, und wies dabei auf die Bedeutung dieser medizinischen Tagung für den Austausch zwischen russischen und deutschen Wissenschaftlern und Ärzten hin. Danach sprach Frau Dr. Gicheva in Vertretung der Gesundheitsministerin der Region Novosibirsk, Dr. Olga Kravchenko, und hob ebenfalls die Wichtigkeit der Zusammenarbeit von Sibirien und Deutschland auf dem Gebiet der Gesundheitsforschung und hier insbesondere der Leopoldina und des Koch-Metschnikow-Forums hervor. Auch der Rektor der Staatlichen Medizinischen Universität Novosibirsk, Prof. Dr. I. Manikin, und Prof. V. Kozlov, Klinischer Immunologe und Mitglied der Russischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften, sibirische Abteilung, begrüßten die geplante engere Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Russland und die vom Koch-Metschnikow-Forum und der Leopoldina ergriffenen Initiativen.

Im Namen der Generalkonsulin der Bundesrepublik Deutschland in Novosibirsk, Gudrun Steinacker, erläuterte Konsularattaché Jutta Held die mit der Konferenz verbundenen Erwartungen, die bald in konkrete Kooperationsprojekte münden sollten.  Für die deutsche Delegation sprachen  der Präsident des Koch-Metschnikow-Forums, Prof. Dr. Helmut Hahn, die Generalsekretärin der Leopoldina, Prof. Dr. Jutta Schnitzer-Ungefug, und Dr. Ingo Friedrich, der langjährige Abgeordnete des EU-Parlaments, der zuletzt auch über viele Jahre Vizepräsident des Europaparlaments war.

Die deutsche Delegation bestand aus Wissenschaftlern wie Prof. Dr. Trinad Chakraborty, Universität Gießen-Marburg, Prof. Dr. Werner Solbach, Universität Lübeck, Prof. Dr. Wolfgang Witte, Robert-Koch-Institut, Prof. Dr. Sven Hammerschmidt, Universität Greifswald, Prof. Dr. Ivar Roots, Koch-Metschnikow-Forum/ Charité Berlin, Dr. Marlies Höck, Koch-Metschnikow-Forum/DRK Kliniken Berlin, Prof. Dr. Hans-Dieter Klenk ML, Universität Marburg, Prof. Dr. Stefan Urban, Universität Heidelberg, und Prof. Dr. Thomas Pietschmann, Universität Hannover. Die von russischer Seite präsentierten Forschungsergebnisse kamen von Vertretern der Staatlichen Universität Novosibirsk, dem Institut für Klinische Immunologie der Sibirischen Abteilung der Russischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften, dem Novosibirsk Tuberkulose Institut, dem Institut für Chemische Biologie und Theoretische Medizin Novosibirsk sowie der Sibirischen Staatlichen Medizinischen Universität Tomsk.

Die Vorträge der deutschen Kollegen reichten von Übersichtsvorträgen bis zur Präsentation aktueller Forschungsergebnisse der eigenen Arbeitsgruppe. Die Vorträge der russischen Seite zum Thema Tuberkulose behandelten eher angewandte Aspekte. Der zweite Schwerpunkt der Tagung war virologischen Themen gewidmet.

Neben den wissenschaftlichen Vorträgen bestand Gelegenheit zu einem persönlichen Treffen mit dem Oberbürgermeister der Stadt Novosibirsk, Herrn Dr. V. F. Gorodetskyi, zu Gesprächen mit der Gesundheitsministerin der Region Novosibirsk, Frau Dr. Olga Kravchenko, das auch der Unterzeichnung eines Kooperationsvertrag zwischen dem Ministerium und dem Koch-Metschnikow-Forum diente. Zugleich kam es zum Austausch mit dem Bevollmächtigten Vertreter des Präsidenten der Russischen Förderation des föderalen Bezirks Sibirien, Herrn Dr. Viktor Aleksandrovich Tolokonsky, und zum Besuch der Klinik für Traumatologie und Orthopädie. Hier gab es Gelegenheit, die Konzeption für ein geplantes Innovationszentrum der medizinischen Technologien kennenzulernen.

Die Generalsekretärin der Leopoldina erläuterte die geplanten gemeinsamen Aktivitäten mit den russischen Partnern im Rahmen des Russisch-Deutschen Jahres für Bildung, Wissenschaft und Innovation. Sie sehen neben der gemeinsam mit dem Koch-Metschnikow-Forum in Novosibirsk veranstalteten Konferenz eine Reihe von Vorträgen in beiden Ländern vor. In Vorbereitung sind Vorträge von Prof. Dr. Otfried Höffe ML, Tübingen, zu dem Philosophen Immanuel Kant in Kaliningrad im Oktober 2011, von Prof. Dr. Dieter H. Bimberg ML, Berlin, im Dezember in Moskau zu einem nanowissenschaftlichen Thema und Vorträge des russischen Physiknobelpreisträgers Prof. Dr. Zhores I. Alferov, dem Vizepräsidenten der Russischen Akademie der Wissenschaften in Berlin und Halle im Frühjahr nächsten Jahres.  Außerdem ist eine Seminarreihe junger russischer und deutscher Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern geplant, die dem Austausch der Nachwuchswissenschaftler zu den ihnen eigenen Themen dienen wird und in der Etablierung einer Russisch-Deutschen Jungen Akademie münden soll. Darüber hinaus ist im Rahmen des World Health Summit 2011 im Oktober 2011 in Berlin das Symposium "Berlin trifft Moskau" geplant. Hier sollen Erfahrungen und Strategien im Bereich der Gesundheitswissenschaften, der Gesundheitsversorgung und der Gesundheitswirtschaft ausgetauscht und Synergien ausgelotet werden.


* Von links:
Prof. Dr. med. Werner Solbach, Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene
Konstantin Chebotaev, Internationaler Projektmanager am Medical Centre for Information and Analysis an der Russian Academy of Medical Sciences
Dr. Marlies Höck, DRK-Kliniken Berlin
Dr. rer. nat. Jörg Ströbel, Geschäftsführender Gesellschafter sanoris-Stiftung
Axel Eisele, Wirtschaftsreferat
Dr. Ingo Friedrich, Ehrenmitglied des Europäischen Parlaments
Prof. Dr. Jutta Schnitzer-Ungefug, Generalsekretärin der Leopoldina
Udo Simon, Vorsitzender des Stiftungsrats der sanoris-Stiftung
Prof. Dr. Helmut Hahn, Vorstandsvorsitzender des KMF
Prof. Dr. Stephan Urban, Forschungsgruppenleiter Universität Heidelberg
Prof. Dr. Chakraborty Trinad, Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie
Prof. Dr. Ivar Roots, Charité Berlin

 

Artikel, in Teilen gekürzt, entnommen aus der Zeitschrift "Leopoldina aktuell"

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